Chef bespricht mit mit seiner Mitarbeiterin etwas ernstes

Das Bürgergeld gehört schon bald der Vergangenheit an – die Regierung plant die Einführung einer neuen Grundsicherung für Arbeitssuchende. Schon bald sollen härtere Regeln gelten, um Arbeitssuchende noch stärker zur aktiven Mitarbeit beim Wiedereinstieg in den Job zu motivieren. Doch welche konkreten Änderungen bringt die geplante Grundsicherung mit sich, die aktuell bei den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD heiß diskutiert wird? Wir erklären Ihnen alles, was Sie jetzt schon wissen müssen.

Letztes Update: 28. März 2025

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das Bürgergeld, welches erst vor rund zwei Jahren eingeführt wurde, soll durch eine neue Grundsicherung ersetzt werden, die stärker auf Eigeninitiative setzt.
  • Bei den Plänen der CDU, CSU und SPD geht es unter anderem um einen geplanten Bewerbungszwang, verbunden mit härteren Sanktionen bei Pflichtverletzungen.
  • Die Karenzzeit für Vermögen (aktuell bei 12 Monaten) könnte entfallen, sodass Ersparnisse unmittelbar zur Sicherung des Lebensunterhalts genutzt werden müssten.
  • Berufliche Weiterbildung bleibt weiterhin ein wichtiger Bestandteil der neuen Grundsicherung und bietet Chancen für den langfristigen Wiedereinstieg.

Neue Grundsicherung statt Bürgergeld: Was soll sich konkret ändern?

Die Bundesregierung plant eine grundlegende Reform des Bürgergeldsystems und dessen Ersatz durch eine neue Grundsicherung. Das bedeutet, dass Arbeitssuchende künftig stärker dazu verpflichtet werden sollen, eigenverantwortlich an ihrer beruflichen Wiedereingliederung mitzuwirken.

Eine wesentliche Änderung wäre außerdem der Wegfall der Schonfrist für vorhandenes Vermögen. Zum jetzigen Zeitpunkt dürfen Sie in den ersten 12 Monaten nach Ihrem Bürgergeldantrag, in der sogenannten Karenzzeit, ein Vermögen von bis zu 40.000€ besitzen, im zweiten Jahr sind es maximal 15.000€. Wer über Ersparnisse verfügt, müsste diese dann sofort einsetzen, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Mögliche Auswirkungen der Grundsicherung auf Arbeitssuchende

Die geplanten Änderungen könnten zu einer intensiveren Betreuung durch die Jobcenter und Arbeitsagenturen führen. Arbeitssuchende würden individuelle und verbindliche Angebote zur Beratung und Vermittlung erhalten. Gleichzeitig könnten aber auch Druck und Verpflichtungen steigen, die angebotenen Beschäftigungen oder Maßnahmen zur beruflichen Eingliederung anzunehmen. Ziel der neuen Regeln ist es, die Abhängigkeit von staatlichen Leistungen zu reduzieren.

Härtere Sanktionen und Bewerbungszwang: Was ist geplant?

Mit der neuen Grundsicherung sollen auch härtere Sanktionen eingeführt werden: Wer zukünftig mehrfach zumutbare Jobangebote ablehnt oder Termine beim Jobcenter nicht wahrnimmt, soll mit umfangreichen Leistungskürzungen rechnen. In besonders schwerwiegenden Fällen könnte es sogar zu einer kompletten Sperre der Grundsicherung kommen. „Bei Menschen, die arbeiten können und wiederholt zumutbare Arbeit verweigern, wird ein vollständiger Leistungsentzug vorgenommen“, heißt es im Sondierungspapier der CDU, CSU und SPD. Behörden sollen zudem besser miteinander vernetzt werden, um Leistungsmissbrauch schneller zu erkennen und gezielter zu verhindern.

„Bei Menschen, die arbeiten können und wiederholt zumutbare Arbeit verweigern, wird ein vollständiger Leistungsentzug vorgenommen.“

Quelle: cdu.de

Weiterbildung als Chance für den Wiedereinstieg

Trotz der geplanten Sanktionen bleibt die berufliche Weiterbildung ein zentrales Element der neuen Grundsicherung. Fördermöglichkeiten wie der Bildungsgutschein und Sonderzahlungen wie die Weiterbildungsprämie oder das monatliche Weiterbildungsgeld werden voraussichtlich bestehen bleiben. Arbeitssuchenden bieten sich damit weiterhin attraktive Chancen, durch Weiterbildungen und Umschulungen langfristig und erfolgreich in den Arbeitsmarkt zurückzukehren. Informieren Sie sich frühzeitig und nutzen Sie Beratungsgespräche im Jobcenter oder in der Arbeitsagentur, um Ihre Möglichkeiten optimal auszuschöpfen.

Kurz und knapp: Neue Grundsicherung statt Bürgergeld

Die geplante Umstellung auf die neue Grundsicherung könnte neue Verpflichtungen und Herausforderungen mit sich bringen, bietet aber zugleich weiterhin attraktive Chancen durch berufliche Weiterbildung. Ziel ist es, die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt aktiv zu fördern und langfristig aus der Hilfebedürftigkeit herauszuführen. Nutzen Sie rechtzeitig Ihre Förder- und Beratungsmöglichkeiten, um von neuen beruflichen Perspektiven zu profitieren.

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2025-03-28 Das Bürgergeld gehört schon bald der Vergangenheit an – die Regierung plant die Einführung einer neuen Grundsicherung für Arbeitssuchende. Schon bald sollen härtere Regeln gelten, um Arbeitssuchende noch stärker zur aktiven Mitarbeit beim Wiedereinstieg in den Job zu motivieren. Doch welche konkreten Änderungen bringt die geplante Grundsicherung mit sich, die aktuell bei den Koalitionsverhandlungen zwischen […]

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