Eine berufliche Neuorientierung kann viele Gründe haben. Bei manch einem lässt die Gesundheit die Ausübung des einst erlernten Berufes nicht mehr zu, bei anderen gibt die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt den Ausschlag. Wird dann ein neuer Beruf erlernt, so folgt daraus stets eine berufliche Neuorientierung – etwa durch eine Umschulung. Ob und wann eine solche Neuorientierung Sinn macht, was das konkret für Sie bedeutet und welche Tipps Sie beachten sollten, erfahren Sie in unserem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze:
- Eine berufliche Neuorientierung kann zum Beispiel durch eine Umschulung, einen Jobwechsel oder auf vielen anderen Wegen erfolgen.
- Wichtig ist es, bei der Neuorientierung die richtige Balance zwischen Kopf und Bauchgefühl zu finden. Der neue Job muss Sie erfüllen, aber auch wirtschaftlich sinnvoll sein.
- Eine Umschulung zur beruflichen Neuorientierung kann von vielen Stellen gefördert werden, muss aber entsprechend begründet werden, etwa durch die Veränderungen am Arbeitsmarkt.
Was bedeutet berufliche Neuorientierung?
Eine berufliche Neuorientierung bezeichnet den Prozess, in dem eine Person ihre Karriere oder ihren Job wechselt oder neu ausrichtet. Dies kann aus verschiedenen Gründen geschehen, wie zum Beispiel Unzufriedenheit im aktuellen Beruf, der Wunsch nach einer neuen Herausforderung, starke Veränderungen des Arbeitsmarktes oder auch veränderte Lebensumstände.
Die berufliche Neuorientierung kann auch eine Phase der Selbstreflexion und Weiterbildung beinhalten, um neue Fähigkeiten zu erlernen und sich für einen neuen Karriereweg zu qualifizieren. Dazu gehört oft auch die Entscheidung, ob man in einen komplett anderen Beruf oder eine neue Branche wechseln oder sich in seinem aktuellen Bereich weiterentwickeln möchte. Oft geht die Neuorientierung jedoch mit einer Umschulung einher. Wer seinen alten Beruf nicht mehr ausüben möchte oder kann, erlernt mit einer Umschulung einen neuen Beruf.
Wie die berufliche Neuorientierung gefördert werden kann
In den allermeisten Fällen wird eine berufliche Neuorientierung in Form einer Umschulung von der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter durch einen Bildungsgutschein gefördert. Unter gewissen Voraussetzungen können auch Rentenversicherungen, die Krankenkasse oder der Berufsförderungsdienst der Bundeswehr (BFD) eine solche Förderung übernehmen.
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Wann eine berufliche Neuorientierung durch eine Umschulung Sinn macht
In der Regel werden Umschulungen selten aus emotionalen Gründen veranlasst, sondern vielmehr durch äußere Sachzwänge. Konkret bedeutet dies, dass Ihr alter Beruf entweder nicht mehr stark nachgefragt wird und Sie dadurch von Arbeitslosigkeit bedroht sind oder dass Sie diesen aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben können.
Es gibt natürlich auch Ausnahmen, bei denen Menschen schlichtweg unzufrieden mit ihrer derzeitigen Tätigkeit sind und aus diesem Grund eine berufliche Neuorientierung wagen möchten. Schließlich ist solch ein großer Schritt besser als die Vorstellung, jahrelang oder gar jahrzehntelang in einem Beruf festzustecken, der einem keinen Spaß macht. Wichtig ist, dass Sie für sich die richtige Balance aus wirtschaftlicher Vernunft und gefühlsmäßiger Lebensqualität finden und keineswegs nur rein rational oder rein emotional entscheiden.
Umschulung mit 40 oder 50?
Häufig stellen sich viele Menschen die Frage: Kann man mit 40 nochmal neu anfangen? Oder auch mit 50? Die Antwortet lautet: Für Veränderung ist es nie zu spät. Eine Umschulung oder ein anderweitiger Neubeginn ist jederzeit möglich und nicht selten auch mit einer deutlichen Erhöhung der individuellen Lebensqualität verbunden. Unterstützung erhalten Sie hierzu von Ihrer Agentur für Arbeit bzw. Ihrem Jobcenter. Erfahren Sie jetzt mehr über die Chancen und Herausforderungen einer Umschulung mit 50.
Welcher Quereinstieg lohnt sich?
Welcher Quereinstieg sich lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Ihren persönlichen Interessen, Fähigkeiten und der aktuellen Marktlage. Besonders attraktiv sind Berufsfelder, in denen branchenübergreifende Kompetenzen wie Kommunikation, Organisation und Problemlösungsfähigkeiten gefragt sind. Bereiche wie IT, Marketing, Personalwesen und der soziale Sektor bieten gute Chancen für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger, da hier Fachkräfte mit unterschiedlichen Hintergründen gesucht werden. Auch der Fachkräftemangel in Bereichen wie Gesundheit, Pflege und Soziales macht einen Quereinstieg lohnenswert. Durch eine gezielte Weiterbildung oder Umschulung können Sie sich die notwendigen Qualifikationen aneignen und den Einstieg in diese gefragten Berufsfelder erleichtern.
Neustart in den Beruf: So orientieren Sie sich richtig
Bei einer beruflichen Neuorientierung ist es zunächst wichtig, ein eindeutiges Ziel zu formulieren und dieses fest im Fokus zu behalten. Sofern Sie sich für eine Umschulung entscheiden, sollte der neue Beruf sowohl zu Ihnen als auch zur aktuellen Lage am Arbeitsmarkt passen. Wählen Sie das Ziel der Umschulung nicht nur aus einem der beiden Gründe aus, sondern finden Sie eine gesunde Mitte. Eine berufliche Neuorientierung ist ein mutiger Schritt in die richtige Richtung, der gut überlegt sein sollte.
10-10-10-Methode
Wenn Sie glauben, eine Entscheidung für oder gegen eine berufliche Neuorientierung getroffen zu haben, dann fragen Sie sich selbst: Wie werde ich über diese Entscheidung in 10 Minuten, in 10 Monaten und in 10 Jahren denken? Die ehrlichen Antworten auf diese Fragen geben oft den entscheidenden Impuls für die endgültige Antwort.
Tipps zum Neustart in den Job
Sofern Sie eine berufliche Neuorientierung wagen – etwa durch eine Umschulung – dann haben wir einige gute Ratschläge zusammengetragen, die Ihnen bei diesem Veränderungsprozess helfen werden:
- Definieren Sie das Maß der beruflichen Neuorientierung: Von einer kleineren Veränderung durch eine Weiterbildung bis hin zur alles verändernden Kündigung mit nachfolgender Umschulung kann alles dabei sein.
- Formulieren Sie eine persönliche Motivation für die Veränderung: Handelt es sich um eine finanzielle, karrieristische oder private und emotionale Motivation?
- Analysieren Sie Ihre Stärken und Schwächen: Nur so finden Sie wirklich eine Tätigkeit, die Ihrem Wesen entspricht und in der Sie gute Arbeit leisten können.
- Planen Sie schriftlich: Formulieren Sie die groben, aber auch die detaillierten Schritte vom Status quo bis zur definierten Zielstellung und haken Sie erreichte Meilensteine buchstäblich ab.
- Gehen Sie selbstsicher, selbstbestimmt und gut informiert an die Sache heran: Begegnen Sie Zweiflern mit Optimismus und packen Sie es an, statt darüber zu reden.
- Bleiben Sie realistisch: Es ist gut, sich hohe Ziele zu stecken, doch sie sollten immer noch erreichbar sein. Seien Sie ehrgeizig, aber nicht naiv und träumerisch.
- Und zu guter Letzt: Haben Sie den Mut zur beruflichen Neuorientierung!
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Kurz und knapp: Berufliche Neuorientierung
Eine berufliche Neuorientierung ist oftmals ein großer und bedeutender Schritt. Wenn Sie sich mit einer Umschulung oder einer ähnlichen Maßnahme beruflich entscheidend verändern, sollten Sie dies gleichermaßen aus rationalen wie aus emotionalen Gründen tun. Im Optimalfall entscheiden Sie sich für das, was vernünftig ist und sich zugleich gut und richtig anfühlt. Viel Erfolg bei Ihrem Vorhaben!
