Im Rahmen einer Bewerbung kann es manchmal nötig sein, besondere Sachverhalte ausführlicher zu erläutern. Dazu kann ein gesondertes Motivationsschreiben in der Bewerbung dienen. Diese zusätzliche Seite ist in den USA sehr geläufig, erlangt aber auch hierzulande immer mehr Bedeutung. Mit einem Motivationsschreiben in der Bewerbung erklären Sie nicht nur Ihre Absichten, für das betreffende Unternehmen zu arbeiten, sondern Sie legen auch besondere Umstände dar, auf die Sie im Anschreiben und im Lebenslauf nicht ausreichend eingehen konnten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit einem Motivationsschreiben Ihrer Bewerbung eine weitere individuelle Note verleihen.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze:
- Ein Motivationsschreiben in der Bewerbung ist eine zusätzliche Seite, auf der Sie in Form eines Fließtextes Ihre Motivation darlegen.
- Aufbau und Struktur des Motivationsschreibens sind frei wählbar, sollten sich aber vom Layout her gut in die restlichen Unterlagen einfügen.
- Stellen Sie in einem Motivationsschreiben eine nachvollziehbare Verbindung zwischen Ihrem Werdegang und der ausgeschriebenen Stelle oder dem ausschreibenden Unternehmen her.
- Motivieren Sie den Personaler stets dazu, weiterzulesen. Geben Sie einiges von sich Preis und machen Sie klar, warum Sie unbedingt die Stelle haben wollen.
Motivationsschreiben in der Bewerbung: Was ist das eigentlich?
Ein Motivationsschreiben in der Bewerbung wird in unseren Breiten in der Regel für ein Stipendium, ein Studienplatz oder ein Auslandssemster verlangt. Die Bewerberin oder der Bewerber soll aufführen, warum sie oder er für das jeweilige Studium bzw. Masterstudium oder Stipendium besonders geeignet ist.
Im Kontext einer Jobbewerbung ist ein Motivationsschreiben seltener verbreitet. Allerdings ist die sogenannte „Dritte Seite“ eine gute Möglichkeit, sich von anderen Bewerberinnen und Bewerbern abzuheben. Sie können den zusätzlichen Text nutzen, um die Personalerin oder den Personaler noch besser von sich zu überzeugen.
Schon gewusst?
Das Motivationsschreiben wird oft auch als „Dritte Seite“ bezeichnet. Genau dorthin sollte sie auch in der Bewerbungsmappe eingefügt werden, unmittelbar hinter Anschreiben und Lebenslauf.
Motivationsschreiben: Aufbau und Struktur
Anders als bei einem Bewerbungsschreiben haben Sie bei einem Motivationsschreiben mehr Freiheiten. Achten Sie jedoch darauf, dass kein Bruch in Layout und Design entsteht. Passen Sie Schriftgrad, Schriftgröße und Absatzlänge der übrigen Bewerbung an.
Die Struktur bei einem Motivationsschreiben ist relativ simpel. Am besten schreiben Sie kurze, knackige Absätze als Fließtext. Vermeiden Sie Wiederholungen aus dem Anschreiben und listen Sie nicht erneut Angaben aus dem Lebenslauf auf.
Die wichtigsten Inhalte im Motivationsschreiben
Sinn und Zweck eines Motivationsschreibens ergibt sich aus dem Begriff selbst. Die Personalabteilung soll erfahren, warum Sie sich speziell für die jeweilige Stelle berufen fühlen, auf welche Sie sich bewerben. Je nach Branche und Position können die Inhalte aber variieren.
Sofern Sie sich für einen kreativen oder sozialen Job bewerben, spielt Ihre persönliche Motivation eine größere Rolle als Ihre formale Ausbildung. Bei einer Führungsposition hingegen können Sie sich in einem Motivationsschreiben in der Bewerbung näher mit Ihrem Führungsstil und unternehmensstrategischen Fragen befassen.
In jedem Fall sollte ein Motivationsschreiben immer die Nähe zur ausgeschriebenen Stelle sowie zum Unternehmen aufweisen. Es geht nicht nur um Ihre fachlichen Kompetenzen, sondern auch darum, zu zeigen, warum gerade Sie die perfekte Kandidaten oder der perfekte Kandidat für den Job sind.
Beispiel für ein Motivationsschreiben
Das Lesen eines Motivationsschreibens bei einer Bewerbung ist für Personalerinnen und Personaler ein zusätzlicher Aufwand. Entsprechend wichtig ist es, diese als Leser dazu zu bringen, sich die Dritte Seite sorgfältig anzusehen. Achten Sie also immer auf eine gewisse Lesemotivation. Das beginnt schon bei der Überschrift:
„Was Sie unbedingt über mich wissen sollten“ weckt mehr Interesse als ein schlichtes „Motivationsschreiben“.
Die Einleitung eines Motivationsschreibens
Beginnen Sie am besten entweder mit Ihren größten Stärken oder nehmen Sie direkt Bezug auf die ausgeschriebene Stelle und das Unternehmen. Verzichten Sie in der Einleitung auf Standardfloskeln. Seien Sie stattdessen offenherzig und schreiben Sie ehrlich, warum Sie unbedingt diesen Job möchten. Ein Beispiel:
„Loyalität und hohe Arbeitsmotivation sind für mich unerlässlich, um Höchstleistungen zu bringen. Mit der Philosophie Ihres Unternehmens und den Aufgaben der ausgeschriebenen Stelle kann ich mich voll identifizieren. Daher hat Ihre Ausschreibung mein größtes Interesse geweckt."
Der Hauptteil eines Motivationsschreibens in der Bewerbung
Sie können im Hauptteil gern auf Ihre Stärken und Kompetenzen hinweisen. Vermeiden Sie redundante Informationen aus dem Anschreiben. Verweisen Sie lieber auf relevante Erfahrungen sowie auf die zukünftigen Erfolge, die Sie sich mit dem Unternehmen vorstellen können:
„Schon im Rahmen meines Praktikums bei XYZ konnte ich einen Vorgeschmack erhalten, wie sehr sich die Effizienz in einem Betrieb mit digitalen Strategien erhöhen lässt. Bei einem namhaften Unternehmen wie Ihrem sehe ich großartiges Potential, entsprechende Strategien für die Zukunft entwickeln und vorantreiben zu können.“
Der Schlussteil eines Motivationsschreibens in der Bewerbung
Falls die Personalerin oder der Personaler Ihr Motivationsschreiben bis zum Ende gelesen hat, stehen die Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch sehr gut. Knüpfen Sie hier an und erwähnen Sie in einem Schlusssatz, wie sehr Sie sich auf eine Chance freuen würden, sich persönlich vorzustellen:
„Ich möchte unbedingt in dieser spannenden Branche tätig sein und hoffe, bei Ihrem Unternehmen erste und noch viele weitere erfolgreiche Schritte machen zu können. Über eine Gelegenheit, Sie persönlich von meinen Stärken zu überzeugen, würde ich mich aufrichtig freuen.“
Expertentipp
Vorsicht: Kopieren Sie keinesfalls einzelne Sätze oderganze Absätze aus einem Ratgeber für Motivationsschreiben. Personaler merken dies und Ihre Bewerbung landet sehr schnell im Papierkorb.
Kurz und knapp: Motivationsschreiben in der Bewerbung
Das Motivationsschreiben, auch Dritte Seite genannt, dient der Ausformulierung wichtiger Informationen, die in einem Anschreiben und Lebenslauf keinen Platz finden. Das Motivationsschreiben kann Personalerinnen und Personaler überzeugen, Sie zum Bewerbungsgespräch einzuladen, wenn es einen inhaltlichen Mehrwert bietet. Verzichten Sie auf Wiederholungen und bloße Aufzählungen Ihrer Fertigkeiten. Schreiben Sie stattdessen, warum Sie die perfekte Kandidatin oder der perfekte Kandidat sind und wieso die ausgeschriebene Stelle für Sie so attraktiv ist.